Auch in diesem Jahr übernahm ein Team der Ortsgruppe Wathlingen-Nienhagen über das Himmelfahrtswochenende die wasserseitige Absicherung der Heringstage in Kappeln an der Schlei. Das Wochenende stand im Zeichen spannender Rettungsübungen und eines gelungenen Debüts beim SUP-Rennen.

KAPPELN an der Schlei. Die Heringstage in Kappeln sind ein traditionelles Volksfest, welches seit 1979 jährlich über das lange Himmelfahrtswochenende ausgerichtet wird. Seit mehr als 15 Jahren übernimmt die Ortsgruppe Wathlingen-Nienhagen vor Ort die wasserseitige Absicherung der Veranstaltung.  

In diesem Jahr reiste am späten Mittwochabend ein Team aus neun Personen nach Kappeln.

Am Donnerstagmorgen stand, nach dem traditionellen Sprung in die kalte Ostsee, die Absicherung der Heringswette an. Dazu fuhr eine Bootsbesatzung nach dem Slippen (zu Wasser lassen) der Odyssey zur Absicherung der Heringswette in den Nordhafen. Die Heringswette ist der traditionelle Beginn der Heringstage in Kappeln an der Schlei. Die zur Teilnahme an der Wette eingeladenen Persönlichkeiten aus Schleswig-Holstein schätzen das Gewicht des Tagesfangs aus dem letzten Heringszaun Europas. Wer mit seiner Schätzung am nächsten am tatsächlichen Gewicht des Fangs liegt, wird zur Heringskönigin oder zum Heringskönig gekrönt.  

Die freie Zeit während des Veranstaltungswochenendes wurde vor allem genutzt, um das Bootfahren zu üben. Hierbei lag der Fokus auf den Standard-Manövern, wie dem Wenden auf engem Raum sowie dem An- und Ablegen. Auch wurden Knoten wiederholt und Knoten aus dem Bereich der Strömungsrettung neu erlernt.  

Die Heringstage bieten für unsere Rettungsübungen eine eindrucksvolle Bühne. Die Rettungsübungen sind unser Highlight einer jeden Absicherung der Veranstaltung. In diesem Jahr durften wir an zwei Tagen zeigen, wie schnell und professionell wir auf Notfälle reagieren.

Am Freitag standen zwei Personen auf einer abgetriebenen Luftmatratze im Mittelpunkt – eine von ihnen war in einem hitzigen Streit ins Wasser gestoßen worden. Doch damit war das Drama nicht vorbei: Auch an Bord der Odyssey eskalierte die Auseinandersetzung, sodass wir eindrucksvoll demonstrieren konnten, wie gefährlich Konflikte auf einem Boot sein können. Dank unserer Kooperation mit der Wasserschutzpolizei wurde die Situation entschärft – eine Person wurde auf ihr Boot aufgenommen, um die Streitparteien zu trennen.

Am Samstag wurde es noch technischer: Wir simulierten die Rettung einer Person mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung. Hierbei kam das Spineboard zum Einsatz – eine spezielle, schwimmfähige Trage, die für eine sichere und stabile Lagerung sowie Immobilisation des Patienten sorgt. Damit ist ein sicherer Transport mit einem Rettungsboot möglich, ohne dass die Wirbelsäule weiter verletzt wird.

Die beeindruckenden Übungen bei den Heringstagen zeigen nicht nur die Fähigkeiten der Rettungskräfte, sondern auch, wie viel Engagement und Zeit in ihre Ausbildung fließen. Jeder Handgriff muss sitzen, jede Entscheidung schnell und präzise getroffen werden – denn in echten Notfällen kann jede Sekunde den Unterschied machen. Ein starkes Team, kontinuierliches Training und die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzkräften sind entscheidend, um bestmöglich auf jede Situation vorbereitet zu sein.

Bei den diesjährigen Heringstagen nahm erstmals auch ein Team der Ortsgruppe beim SUP (Stand-up-Paddling) Rennen unter dem Teamnamen „Die Rettungsenten“ im Südhafen teil. Um den Schwierigkeitsfaktor zu erhöhen, entschied sich der Veranstalter dazu, die Teams ohne Finne starten zu lassen, was die Lenkung eines SUP, deutlich erschwert. Auf der etwa 300 Meter langen Strecke konnten sich die vier Teammitglieder gegen starke Konkurrenz behaupten und erzielte einen sehr guten vierten Platz. 

Ein herzlicher Dank gilt der DLRG Ortsgruppe Gelting-Golsmaas-Hasselberg, die uns ihre Wache als Unterkunft zur Verfügung gestellt hat, sowie der Wasserschutzpolizei Kappeln für die Unterstützung bei der Übung am Freitag.  

Das Team der Ortsgruppe Wathlingen-Nienhagen freut sich auf die Heringstage 2026 in Kappeln an der Schlei. 

Text: Jan-Philipp Radecke & Jan Crone mit Unterstützung von AI

Bilder: Ida Kruse, Clara Schirmacher, Jan-Philipp Radecke & Svante Findersen