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Aktivitäten 2010

Eiskaltes Drama im Celler Silbersee Retter trainieren für den Ernstfall

Veröffentlicht: 16.01.2010
Autor: Jan Crone

Celler DLRG und Feuerwehr üben Personenrettung / Glücksfall Dammaschwiese

Bei der Eisrettungsübung kommen verschiedene Geräte wie etwa der Schlitten oder ein spezielles Schlauchboot zum Einsatz. Die Taucher nutzen die seltene Gelegenheit zum Ausflug unters Eis.

Cool bleiben mussten die Rettungskräfte von Celler DLRG und Feuerwehr, die am Sonnabend am und im Vorwerker Silbersee die Rettung von ins Eis eingebrochenen Personen übten. Bei eisigen Temperaturen, bei denen es im Wasser noch wärmer als draußen war, fiel ihnen das nicht schwer. Eins wurde klar: Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen - sowohl bei den ehrenamtlichen Profis als auch bei denen, die sie alarmieren.

VORWERK. Der junge Mann winkt verzweifelt, immer wieder versinkt sein Kopf zwischen den Eisschollen, die im Loch auf der trügerisch glatten Eisfläche des Silbersees treiben, wo der unvorsichtige Eisläufer eben gerade eingebrochen ist. Die Eiseskälte des Wassers saugt die Energie aus seinem Körper. Immer leiser und kraftloser werden seine Hilferufe - und Hilfe naht: Zwei Helfer der Celler Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Feuerwehr schieben sich mit einem Rettungsschlitten, der zur Not auch schwimmen würde, über das brüchige Eis zur Unfallstelle. Starke Arme packen den Verunfallten und hieven ihn auf den Schlitten. Ab geht’s Richtung Ufer und ins Warme.
DLRG-Teamchef Stefan Dannenberg ist mit dem, was er eben gesehen hat, zufrieden. Mitleid mit dem Opfer hat er nicht, denn dieses trug praktischerweise einen Neopren-Anzug. Der Vorfall gehörte zu einer Übung, in deren Rahmen am Sonnabend 17 Helfer des Was-serrettungszuges der DLRG Celle und 4 Taucher der Freiwillige Feuerwehr Celle Eisrettungen trainierten. „Zum Glück hatten wir in diesem Winter noch keinen derartigen Einsatz, aber wir müssen das üben“, so Dannenberg. Schnelligkeit gehöre dabei zu einer der Stärken der Retter, sagt Ralf Ramachers, Leiter der Feuerwehrtaucher: „Sollte zum Beispiel jemand im Bereich der Celler Aller einbrechen, sind wir in fünf Minuten da.“
Trotz ihrer Schnelligkeit sind die Retter dankbar, dass es die Celler nicht darauf anlegen, Bekanntschaft mit den Tauchern zu machen. „Zum Glück haben wir die Dammaschwiesen, deren Wasser einem Eingebrochenen höchstens bis zur Hüfte reicht und zum Glück wagen sich die meisten Celler nur dort aufs Eis“, so Dannenberg.
Selbst unterm Eis könnten Verunglückte länger als gedacht überleben, so Dannenberg: „Es gab einen Fall in den USA, da wurde ein kleines Kind nach einer halben Stunde unter Wasser von Tauchern gefunden, reanimiert und es überlebte ohne bleibende Schäden.“
Dann steigt Danneberg in Taucherausrüstung ins Wasser: „Da drinnen ist es wärmer als draußen.“ Im Ernstfall müsse man sich zwingen, Ruhe zu bewahren, sagt er noch, dann taucht er gut angeseilt ab. Als er nach knapp zehn Minuten wie-der aus dem Eisloch auftaucht, ist es mit seiner Ruhe vorbei. Dannenberg hat tatsächlich ein lebendes Wesen in den eisigen Fluten entdeckt: „So ein Hecht“, ruft er und seine Handflächen bewegen sich 60 Zentimeter auseinander. Nur retten lassen wollte der Fisch sich nicht.

Von Michael Ende
Fotos: Müller
Quelle: CZ

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