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Aktivitäten 2013

Celler Helfer kämpfen weiter gegen die Flut

Veröffentlicht: 15.06.2013
Autor: Jan Crone

CELLE. Während die einen Celler aus dem Einsatz zurückkehren, nehmen die nächsten ihren Platz im Kampf gegen das Hochwasser im Katastrophengebiet auf. „Wir sind in Amt Neu-haus und werden gerade in unsere Aufgabengebiete eingewiesen”, berichtete Stefan Dannemann, Einsatzleiter der DLRG aus Celle, gestern am Telefon.
30 Mitglieder sind im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Landeseinsatzzug Ost angefordert worden und werden jetzt von der Wasserseite aus mit dem Boot gut 40 Kilometer Deiche überwachen - auch nachts. „Die Boote sind mit starken Suchscheinwerfern ausgerüstet, damit leuchten wir die Deiche an”, so Dannenberg. Die Celler DLRGler suchen dabei nach Verwerfungen, die darauf hindeuten könnten, dass der Deich dem Druck der Wassermassen nicht mehr standhält. Ebenfalls im Einsatz befinden sich weiter 150 Soldaten vom Fliegerhorst in Faßberg, die in Bleckede, Radegast und Altgarge bei der Deichsicherung helfen. Zudem gibt es laut Kreisordnungsamtsleiter Eckhard Ferg noch einige Kräfte aus Celle vom DRK und THW, die vor Ort sind.
Zurück aus dem Einsatz sind inzwischen Kreis- und Stadtfeuerwehrbereitschaft. Die Feuerwehrleute aus der Stadt kehrten gestern nach einem ein- wöchigem Einsatz aus dem Katastrophengebiet in Lüchow- Dannenberg von der Elbe zurück. Die 130 Feuerwehrleute, darunter 15 Helfer der Johanniter-Unfallhilfe, die für die Versorgung zuständig waren, waren seit Montag früh im Einsatz an den kritischen Punkten der Elbedeiche in Neu Darchau und Pankefitz. Die Aufgabe der Einsatzkräfte bestand in der Deichsicherung. Wie Bereitschaftsführer Benno Hinterthür, Ortsbrandmeister aus Groß Hehlen, berichtete, hatten sich an den Deichen immer wieder Sickerstellen gebildet, die abgedichtet werden mussten. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft war schon einen Tag früher wieder eingerückt, nachdem sie im Kreis Lüchow-Dannenberg gegen die Fluten gekämpft hatte.
„Das Wichtigste ist, dass dabei niemand ernsthaft verletzt worden ist”, sagte Ferg. Celles Landrat Klaus Wiswe bedankte sich unterdessen in einem offenen Brief für das Engagement der Helfer. „Einsatzbereitschaft und Hilfsbereitschaft sind wichtige Stützpfeiler und Grundsätze unserer Gesellschaft”, schrieb der Landrat. „Sie persönlich haben einmal mehr bewiesen, dass Sie bereit und in der Lage sind, nach diesen Grundsätzen zu handeln. Ich danke Ihnen und allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräften aus dem Landkreis Celle für ihren unermüdlichen Einsatz.” (th)

Quelle CZ

Jetzt werden Schiffe versenkt - Trotz weicher Deiche Ende der Hochwasser-Katastrophe in Sicht
 

Gemeinsam stark: rund 30 Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus verschiedenen Ortsgruppen der Stadt und des Landkreises Celle mit Bootsführer Jan Mergemann und Soldaten der Bundeswehr gestern Abend auf der Elbe vor Amt Neuhaus im Kreis Lüneburg.

Mit einer gewagten Aktion will Sachsen- Anhalt die Überflutung weiterer Orte im Elbe-Havel-Winkel stoppen. Zwei Schiffe werden in dem weithin überschwemmten Gebiet gesprengt und versenkt, um die riesige Lücke in einem gebrochenen Deich zu schließen.

FISCHBECK. Spektakuläre Aktion im Hochwassergebiet: Damit nicht tagelang weitere Wassermassen in den Elbe-Havel-Winkel fließen, sollen am Deichbruch bei Fischbeck zwei Schiffe gesprengt und versenkt werden. Sie sollen den Durchfluss versperren, so dass nicht noch mehr Gebiete mit weiteren Orten wie Havelberg überflutet werden, wie der Krisenstab der Landesregierung gestern Abend in Magdeburg mitteilte. Weil alles sehr schnell gehen müsse und äußerst gefährlich sei, solle der Fahrer des Schubverbandes per Hubschrauber aus dem Fahrzeug geholt werden.
Bislang steht ein Gebiet von rund 20 mal 10 Kilometern unter Wasser. Die Aktion sollte heute Morgen um 5.30 Uhr beginnen.
Auch wenn die Pegelstände sinken, drohen in den Hochwassergebieten weiter aufgeweichte Deiche zu brechen. Schauer belasteten mancherorts die Deiche der Elbe zusätzlich. In Sachsen-Anhalt stehen mehr als 200 Quadratkilometer unter Wasser - eine Fläche etwa so groß wie Düsseldorf. Im bayerischenDeggendorf an der Donau zeigte sich Bundespräsident Joachim Gauck gestern voller Be-
wunderung für die vielen Helfer und sprach Betroffenen Mut zu. Bahn-Chef Rüdiger Grube rechnet für sein Unternehmen mit „mehreren hundert Millionen Euro“ Schaden. Die Versicherungen erwarten
höhere Kosten als beim Hochwasser 2002. Für Norddeutschland ist am Wochenende noch Regen angesagt, dann kommt jedoch eine Hitzewelle.
Die wegen des Elbehochwas-sers seit Montag gesperrte Bahnbrücke bei Schönhausen (Sachsen-Anhalt) wird den Zugverkehr voraussichtlich noch bis Sonntagabend behin¬dern. Nach wie vor gibt es Ver-zögerungen auf zentralen ICE- Strecken. Züge zwischen Ber¬lin und Hannover und weiter ins Ruhrgebiet fahren über Magdeburg und Braunschweig. Zu Umleitungen kommt es auch auf der ICE-Verbindung Berlin-Frankfurt.
In Niedersachsen durften am Freitag die rund 280 Anwohner der Altstadt-Insel von Hitzacker in ihre
Häuser zurück, auch die Evakuierung des brandenburgischen Wittenberge wurde aufgehoben. Die rund
300 Bewohner der betroffenen Stadt Lauenburg in Schleswig-Holstein können wohl heute zurück in ihre Häuser. Die kommunalen Spitzenverbände und die Bundesorganisationen der Feuerwehren dankten allen Helfern.
Bei seinem Besuch im Flutgebiet Deggendorf zeigte sich Bundespräsident Gauck erschrocken über die Kraft der Wassermassen, die er vom Hubschrauber aus sehen konnte. Die betroffenen Anwohner imponierten Gauck: „Das Allerbeeindruckendste ist aber: Du schaust die Menschen an - die sind total erschöpft, aber nicht traurig. Die sind innerlich bewegt.“ Das zeige ihm, dass die Deutschen sich in Notsituationen aufeinander verlassen könnten.
Angesichts der enormen Hochwasserschäden macht sich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für eine Versicherungspflicht für Gebäude stark. Die Versicherung solle die Folgen extremer Wetterlagen und Erdbeben abdecken, schlug das DIW am Freitag vor. Ein solches Modell sei auf Dauer gerechter und für den Staat günstiger als die bisherigen Nothilfen bei Hochwasser, Stürmen und anderen Naturereignissen. Die Branche wehrt sich gegen einen Zwang, jedes Haus versichern zu müssen. Die Justizminister der Bundesländer hatten sich für eine Pflichtversicherung für Hausbesitzer ausgesprochen. (dpa)

Quelle: CZ 15/16.06.2013
Bild Stefan Dannenberg

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